V188  -  Doppelantrieb und deshalb Doppeldecoder

Die V188 ist eine faszinierende Maschine -  im Vorbild, wie auch im Modell. Deshalb haben die Modellentwickler ihr, wie beim Vorbild, einen Doppelantrieb spendiert.

Für das Digitalisieren heißt das, es müssen 2 Decoder verwendet werden. Es wäre auch Unsinn, bei einem so gelungenen, zu dem noch mechanisch verbundenen Übergang zwischen den Lokhälften, diesen mit zusätzlichen Drähten zu belasten. Wenig Platz bedeutete für uns, die Wahl fiel auf den DCX 75, Art-Nr 1152. Da der flach wie eine Flunder ist, passte er ohne Nacharbeiten unter das Gehäuse, was den Einbau vereinfacht und Kosten spart.

Beím Programmieren machten wir aber eine neue Erfahrung, die wir hier zur allgemeinen Information preisgeben und gleichzeitig als Warnung einstellen wollen:

Die beiden Lokhälften laufen auf der gleichen Decoderadresse, z.B. Adresse 18. Es passierte, wie es passieren musste, eine Lokhälfte lief vorwärts, die andere rückwärts - also schnell in der CV die Fahrtrichtung geändert, schon passte es wieder. Nun noch das Licht angepasst, die Langsamfahreigenschaften, die Brems- und Beschleunigungswerte - alles wunderbar......   Ach ja, der Kunde will die Adresse 188. Noch eben das Adressregister auf lange Adresse umstellen, Adresse 188 ist ein lange Adresse, programmieren - fertig.

Plötzlich ging nichts mehr. Das Modell brummte sehr laut, zitterte etwas, aber fuhr keinen Millimeter mehr......   Was war passiert?  Beim Programmieren der beiden Decoder werden beide Decoder angesprochen und immer mit den einheitlichen Daten versorgt, bzw. diese werden dann abgespeichert. Die bisherigen alten Daten gehen einfach verloren. Wie oben geschrieben, haben wir bei einem Decoder die Fahrtrichtung geändert. Beim Umstellen des Adressregisters sprechen wir genau diese CV nochmals an!!  Da standen bisher unterschiedliche Werte - einer mit normaler Fahrtrichtung, einer mit umgekehrter Fahrtrichtung. Nach Umstellen des Adressregisters waren diese Einstellungen logischerweise wieder einheitlich - was so auch gar nicht anders geht. So trat dieses Problem zutage. Die beiden Motoren wollten gegenläufig arbeiten - konnten sie aber nicht, weil die Lokhälften mechanisch verbunden sind. Es hätte unweigerlich zur Folge gehabt, das der oder die Motoren druchgebrannt wären und dazu womöglich noch der oder die Decoder....

Was wir daraus lernen, bei solchen Doppelumbauten, darf nicht einzeln progammiert werden, immer nur zusammen. Wenn dann war nicht passt, Laufrichtung, Licht, usw. - das muss alles durch Umlöten der Kabel beseitigt werden - nur dann ist das Modell perfekt digitalisiert.

Wer jetzt meint, er programmiere die Loks immer getrennt, dem sei gesagt, er müsse dadurch exakte Aufzeichnung über beide Decodereinstellungen führen, darf diese nie verlieren, bei erneutem Programmieren müssen die immer zu Hand sein und auch beachtet werden. Eine zufällige Umprogrammierung wäre tödlich für das Modell, z.B. Decoderreset, Zentralenfehler, Programmieren on the fly - die Liste liese sich fortsetzen.

Bitte verstehen Sie diese Zeilen als gut gemeinten Rat und Empfehlung. Wer sich diese Arbeiten nicht zutraut, kein Problem, wir helfen weiter, auch bei anderen Modellen, z.B. dem TEE, dem ICE und anderen.